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Oskar Cöster erhält hochdotierten Literaturpreis für eine Geschichte zu einem Hegel-Zitat

Über die Vergabe des Literaturpreises »Story 80« für »die beste deutsche Kurzgeschichte« an Oskar Cöster wurde in allen überregionalen deutschen Printmedien berichtet. Im »Börsenblatt des deutschen Buchhandels«, dem wichtigsten Presseorgan der Buchbranche, erschien ein zweiseitiger Artikel von Georg Ramseger. Hier einige Auszüge:

»… in der Münchner Augustenstraße 10 … im Bauer Verlag. Redakteure, Juroren, Pressemenschen warten. Juroren und Presse sitzen, die Redakteure flitzen. Alles wartet, wartet, wartet auf den Autor. Man hat ihn, das heißt: die Jury hat ihn. Vor nicht einmal einer Stunde wurde er gekürt: ein Mann aus Hamburg. Aber man hat ihn doch nicht. Man telefoniert hinter ihm her, aber der Mann will offenbar von seinem Glück nichts wissen … Ledig-Rowohlt lacht: ›Siegfried Unseld, der Suhrkamp-Verleger, wird sich zu Tode grämen, dass er diesen Autor nicht kriegt …‹, dann unterbricht er sich, wiegt den Kopf und erwägt: ›… wenn er ihn nicht schon unter Vertrag hat?‹ … Dann geht alles ganz schnell …« Der Gewinner nimmt den Hörer ab und die freudige Nachricht entgegen. »Nun meldete sich Juror auf Juror zu Wort. Ledig als erster: ›Ich will doch wenigstens …‹ und das endete mit: ›… wenn Sie noch nicht gebunden sind.‹ Cöster war noch nicht gebunden, so dass nach menschlichem Ermessen der Rowohlt Verlag demnächst einen Jung-Autor mehr zu betreuen hat …« Als die Jury ihre »Gratulationskur absolviert hatte und einige Journalisten sich auch noch in die Leitung gehängt hatten, schälte sich folgendes heraus: Der Gewinner des Wettbewerbs« um die »beste deutsche Kurzgeschichte«, Oskar Cöster, »ist 30 Jahre alt, … studiert Philosophie und Germanistik und sitzt an einer Dissertation über die Hegelsche Rechtsphilosophie. So war dann auch ›Legeh‹ das Kennwort seiner Einreichung und ein Satz aus der Hegelschen ›Logik‹ der Baum seiner Geschichte, um den sich alles rankt, an den sich alles anlehnt … ›Assuan‹ heißt die Geschichte, ein höchst artifizielles Gebilde …« Die Jury war »von höherer Objektivität beseelt … Es wurden 2174 Einsendungen notiert … Vorjuroren ließen ganze 60 übrig. Die Jury hielt ihrerseits sechs für ansehbar, nur eines, das Cöster‘sche, für ›fertig‹. Die anderen brauchen alle noch einen Lektor …« Gemessen an den sonstigen Publikationen des Heinrich Bauer Verlags sei der ganze Wettbewerb »hochgestochen« gewesen, fand der Schreiber des Artikels, Georg Ramseger. »Hochgestochen ist die Ausschreibung – … in ›FAZ‹, ›Zeit‹, ›Welt‹, ›SZ‹, ›Spiegel‹, ›Merkur‹, ›Monat‹, ›Text und Kritik‹ und diversen Spezialorganen. Hochgestochen ist die Preissumme: 20.000 (wie Büchner-Preis). Hochgestochen ist die Jury. Hochgestochen wurde demgemäß das preisgekrönte Stück Prosa, und wie der Zufall es wollte, war dann der Preisträger ein Hegelforscher …«

DOC’S Kommentar: Schön gesagt. Im Grunde die Geburtsstunde von Philosophie erzählen – erzählend philosophieren. (Und apropos »hochgestochen«: Man beachte den Bezugspunkt!)

Ach ja, und noch eine Frage am Rande: Würde es das Qualitätsurteil der unabhängigen und »von höherer Objektivität beseelten« Jury in irgendeiner Weise tangieren, wenn die Siegerprämie dieses Literaturpreises von dem vielleicht pikantesten der damaligen Medien des Heinrich Bauer Verlags, dem »Playboy«, gestiftet worden wäre? So war es in der Tat! Was nun? Wir haben da eine Idee.

DOC’S macht diese Marginalie zur Preisfrage: »Wie denken Sie darüber?« Wir prämieren drei Gewinner: Von den ersten 2.174 eingesandten Antworten auf die Preisfrage erhalten drei Einsender*Innen je ein Exemplar des neusten Werkes von Oskar Cöster: INKASSIOPEIA. Mit etwas Glück sind Sie dabei. Senden Sie Ihre Antwort – mit Namen und Adresse – an verlag@docs-com.de, oder nutzen Sie unser Kontaktformular. Und vermerken Sie bitte, ob Sie einer eventuellen Veröffentlichung Ihrer Meinung auf dieser Website zustimmen oder nicht. Der Rechtsweg ist ausgeschlossen. Über den Gewinn entscheidet das Los. Viel Glück! Die drei Gewinner werden schriftlich benachrichtigt und erhalten ihre Prämie.